Keine Angst, hier gibt es keine langen Vorträge – wer auf der Suche nach wirklich ausführlichen Abhandlungen ist, kann zum Beispiel bei Wikipedia beginnen.  Bei uns gibt es die kurze, knackige Version:

Karate

Karate ist eine japanische Kampfkunst. Ihre Wurzeln liegen im chinesischen Kung Fu. Es gibt verschiedene Stilrichtungen im Karate, unsere ist das Anfang des 20. Jh in Japan entwickelte Shotokan-Karate. Dieser Stil ist durch geradlinige, eindeutige Bewegungen und eine typisch japanische Beschränkung auf Einfachheit und Klarheit geprägt.

Karate ist Kampfsport und zeigt Möglichkeiten zur Selbstveteidigung. Wir betreiben aber kein „Prügeln“: Unsere Philosophie ist eher defensiv. Trainiert werden Köperhaltung, Körperbeherrschung, Schnelligkeit und Kraft. Entwickelt werden dabei aber auch Reaktion, Konzentration und Entschlossenheit.

Kihon, Kata, Kumite – Karate-Training besteht aus 3 Grundsäulen

  • In der Grundschule, Kihon genannt, stehen einzelne Techniken und Bewegungsabläufe im Mittelpunkt: Schläge und Tritte sowie deren Kombinationen. Grundschule wird einzeln und mit dem Partner geübt.
  • Kata ist stilisierte Kampfchoreografie. In einer festen Bewegungsabfolge aus kombinierten Techniken wird der Kampf alleine gegen mehrere imaginäre Gegner simuliert.
  • Kumite ist freies Kampftraining – hier lernt man, Techniken mit Partner anzuwenden.

Bunte Hierarchieebenen: Die Gürtelfarben

Es gibt Meistergrade (Dan) – Dan-Träger_innen tragen immer einen schwarzen Gürtel.

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg – vor dem „Schwarzgurt“ gibt es 9 Schüler_innenstufen, die durch die Gürtelfarbe gekennzeichnet werden. Der „Einstiegsgürtel“ ist der Weißgurt.

Keine Angst – bei uns muss kein Weißgurt dem Schwarzgurt den Gi (so heißt der Karateanzug) waschen – gegenseitiger Respekt wird großgeschrieben, unabhängig von Gürtelfarben und anderen demographischen Merkmalen. Der wird durch häufiges Verbeugen ausgedrückt – am Anfang und am Ende jeder Trainingseinheit und außerdem noch am Anfang und am Ende jeder Partnerübung. Das wirkt am Anfang befremdlich. Aber mit der Zeit geht es einem in Fleisch und Blut über – man zeigt damit, dass man zwar Kampf übt, in den Übungen simuliert und manchmal auch wirklich miteinander kämpft – aber dabei das Gegenüber immer als Partner_in und nicht als Gegner_in sieht.

Quasi als Schlusswort

Ob man Karate als knallharte Selbstverteidigung, als Sportart, als Gesundheitstraining oder als spirituellen Entwicklungsweg betrachtet, muss jede_r selbst entscheiden – vermutlich ist es für die allermeisten von uns von allem etwas in einer jeweils individuellen Mischung. Wenn die Grundlagen einigermaßen fest sind, kann man selbst entscheiden, welchen Weg sie oder er einschlagen will – und dann ist ja bekanntlich das Ziel bereits klar.